MYANMAR

Yangon

Der erste Eindruck von Myanmar: es ist ganz anders, als alles, was ich bisher gesehen habe. Am Flughafen verlief alles reibungslos. Wir haben zwar ein wenig warten muessen, wurden aber abgeholt und sind wohlbehalten im Guesthouse angekommen. Auf der Fahrt wurde schon klar, dass es anders ist. Die Autos sind der Hammer. Uralt und in Kombination mit den Strassenverhaeltnissen sehr unbequem. Ansonsten war der erste Eindruck recht duester. Yangon, sowie eigentlich auch alle anderen Staedte, besitzt kaum Strassenbeleuchtung. Daher wirkt alles sehr dunkel und scary. Das Guesthouse war sehr angenehm und wir konnten schon am ersten Abend die Weiterreise organisieren. Am 2. Tag haben wir die Stadt erkundet. Man fuehlte sich irgendwie 20 Jahre in der Zeit zurueckversetzt. Es ist (im Gegensatz zu KL) sehr dreckig, laut und man kann sich schwer orientieren. Strassenregeln scheint es soweit keine zu geben und eigentlich gibt es in Yangon nicht viel zu sehen. Ich war nur ueber den Lonley Planet sehr froh, ansonsten haetten wir es sogar schwer gehabt, was anstaendiges zum Mittag zu finden. Das einzige, was wirklich erwaehnenswert ist, ist die Shwedagon Stupa. Bei allen Tempeln, die ich bisher gesehen habe, ist dieses Bauwerk wirklich einzigartig. Eine riesige Pagode, voellig mit Blattgold ueberzogen. Wir waren am Mittag ca. 2h da und am Abend nochmal. Die restliche Zeit sind wir nur umher gelaufen und haben das Leben auf der Strasse beobachtet, oder versucht uns zurechtzufinden. Alles in allem waren wir schon froh, am naechsten Tag weiter zu reisen.

Bagan

Daher ging es am 3. Tag gleich um halb 5 aus den Federn, um um 7 den Flug nach Bagan zu erwischen. Auf Empfehlung anderer Reisender sind wir in einem eher schaebigeren Guesthouse abgestiegen (Sch..., grad hat mich schon wieder eine Muecke gestochen --- Arrrghhh, als ob es nicht sonst schon ueberall juckt!). Nach 2h Schlaf haben wir uns Fahrraeder ausgeliehen und sind einfach losgefahren, ohne zu wissen, was uns nun eigentlich erwartet. Zur Info: Lonely Planet schreibt ueber Bagan "If you put all of  Europe's medieval cathedrals on Manhattan island - plus a few extra - you'd start to get a sense of the ambition of the temple-packed plain of Bagan. Auf einem Gebiet von 42qkm befinden sich 4400 Temple. So etwas beindruckendes habe ich noch nirgends gesehen. Vor allem, da es kaum Touristen gibt und man groesstenteils allein ist (ganz anders als in Angkor Wat). Es gibt Tempel in allen Groessen und bereits am 1. Tag haben wir einiges geschafft. Inklusive super Sonnenuntergang allein auf einem Tempel. Und um einen herum nix als Tempel soweit man sieht. Ansonsten ist Bagan kaum der Rede wert. Es ist noch dunkler (danke an Bianca und die Stirnlampe, mit der wir uns den Heimweg geleuchtet haben). Es faellt dauernd der Strom aus, was die Sache auch nicht besser macht. Fuer Paare sicherlich ein Ereigniss, nur bei Kerzenschein zu essen ;). Essen war uebrigens ueberall super. Von Chinesisch, Thai, Indisch (lecker!!) bis Myanmar food alles sehr gut. Das werde ich auf jeden Fall vermissen. Da wir ja auch recht kommunikative Menschen sind haben wir selbst beim Essen einen netten Briten kennengelernt, der uns auch gleich die Rechnung uebernommen hat. Am 2. Tag in Bagan haben wir uns dann typischerweise eine Pferdekutsche gemietet und uns noch ein bissi umher fahren lassen. Am Abend war dann die Frage, was nun. Einen Tag chillen wollten wir beide. Da aber das Guesthouse wie schon erwaehnt nicht so super war, wollten wir das auch nicht in Bagan machen. Und Tempel konnten wir leider auch keine mehr sehen. War einfach zu viel. Also haben wir noch fix einen Flug nach Heho gebucht und sind am naechsten Morgen, wieder sehr zeitig, zurueck zum Flughafen auf dem Weg nach Heho.

Kalaw & Inle Lake

In Heho ist eigentlich nix. Nur der Flughafen der Region. Das letzte grosse Ziel in Myanmar sollte der Inle Lake werden. Unsere Bekanntschaften aus Yangon haben uns von Mandalay abgeraten. Von daher haben wir das uebersprungen. Mittlerweile haben wir so viele Meinungen gehoert, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob wir das Richtige getan haben. Die einen sagen vergess es, die anderen fanden es total super. Wir standen daher in Heho mit dem Zwischenziel Kalaw. Die Stadt ist in den Bergen auf ca. 1320m und ist Myanmars Trekking Hauptquartier. Ansonsten gibts da nix weiter zu sehen. Wir sind also, nach einem teuren Taxitrip da angekommen. Die Strassen sind da noch schlechter (na ja, besser als in Bagan, wo es gar keine Strassen weiter gibt, sondern nur Sandpisten) von daher haben wir auch fuer rund 20km 1h gebraucht. Das Guesthouse waere echt super gewesen, wenn da nicht direkt nebenan ein kleiner Tempel gewesen waere. Zu der Zeit gab es irgendein Buddistisches Fest (oder so) und es wurden 10 Tage am Stueck 24h am Tag Buddha-Psamlen ueber einen Lautsprecher vorgelesen. So war an ausruhen geschweige denn schlafen in der Nacht kaum zu denken. Urspruenglich wollten wir den Tag danach einfach ein bissi relaxen und nix tun, sind aber dann aus der Umgebung gefluechtet. Wir haben ein Taxi gemietet und sind nach Pindaya gefahren, haben uns da die Pindaya Caves (na ja, eigentlich ist es nur eine Hoehle mit 800 Buddha Statuen) angeschaut. Nach Bagan waren aber Buddha Statuen nix Neues mehr, von daher war es OK, mehr aber nicht. Mittagessen, Markt (interessant, da einheimischer Markt und keine Touristen, ausser uns), Kloster, ewig lange, kaum vorhandene Strassen, super schoene Natur und das kleine Highlight des Tages ein Ausflug in ein kleines Bauerndorf, wo wir in zu einer Familie ins Haus eingeladen wurden. Man hat wieder einmal gespuert, wie gut es uns doch eigentlich geht. Im Endeffekt schlafen dort in einem Raum ca. 6 Kinder und 5 Erwachsene. Die Maenner waren grad auf dem Feld, die Kinder und Frauen daheim. Was sie da machen - keine Ahnung. Im Haus gab es nichts. Alle sind mit uns in das dunkle Zimmer gekommen, haben sich uns gegenueber gesetzt und haben gefluestert. Wir haben Tee bekommen und und sehr fehl am Platz gefuehlt. Kommunikation war leider nicht, da sie kein Englisch konnten und der Fahrer auch nicht so sonderlich gut war. Aber es war definitiv ein Erlebnis und interessant. Am Abend sind wir zurueck nach Kalaw und den Buddha Gesaengen und sind schon beim Abendessen auf unsere Wandergruppe gestossen. JA! Ich war wandern. 3 Tage (meine Mutti waere so stolz auf mich gewesen). Unser Ziel war ja Inle Lake. Und wie bereits erwaehnt faehrt man nach Kalaw als Ausgangspunkt fuer Wandertouren an den See. Da wir genuegend Zeit hatten, haben wir auch gleich den 3 Tage Trip gemacht. Ich habe es in keiner Sekunde (vielleicht ein bissi am 3. Tag) bereuht. Endlich kamen meine festen Schuhe zum Einsatz. Die Gruppe war super! 3 Australier, 1 Brite, 1 Ami, 1 Malayin und 1 Schweizer + klasse Fuehrer. Das Wetter war perfekt, nicht zu kalt, nicht zu warm und Sonne pur. Am 1. Wandertag ging es um 9 in Kalaw los, im wahrsten Sinne des Worte ueber Stock und Stein, durch Dreck, bergauf und bergab. Die Landschaft (nochmal) ist wunderschoen, auch wenn man nicht so viel mitbekommen hat, da man meistens auf den Weg und die 1000... Unebenheiten achten musste. Zum Mittag waren wir in einem kleinen Ort, wieder bei Einheimischen. Unser Koch war spitze und hat uns die 3 Tage Frueh, Mittags und Abends mit dem besten Essen versorgt. Das Highlight des Tages war ein Besuch bei einem Schamanen. Der Mann war um die 90 und wir wurden mit allerhand Infos ueber ihn und seine Taetigkeit versorgt. Ich hab mich beraten lassen und 3 Saeckchen mit Pulverzeug gekauft. Mal sehen, ob es helfen wird. Dann ging es weiter. An dem Tag waren es nur um die 15km. Bis in ein kleines Dorf, wo wir bei Einheimischen geschlafen haben. Unter uns die Wasserbueffel und um uns rum nix. Das Klo einmal ums Feld (man ueberlegt sich mehrmals, ob man wirklich muss). Kein Strom und fliessend Wasser. Aber klasse Erlebnis. Am naechsten Tag dann die Mammut-Tour. 22km. Ich muss sagen, dass sich das ganze Laufen schon ausgezahlt hat. Ich war topfit. Nur merkt man es dann schon in den Fuessen. Ich hab ja nun auch nicht so die Wanderschuhe angehabt. In der Nacht haben wir in einem Kloster geschlafen. Was auch super interessant war. Das Klo war am Berg, also wieder stark ueberlegen... es gab zwar Strom, aber auch kein fliessend Wasser. Aber duschen mit kaltem Brunnenwasser aus kleinen Schuesseln ist auch ein Erlebnis ;). Nur das die Moenche ab 5 gebetet haben. Im selben grossen Tempelraum. LAUT! Also wieder nix mit schlafen. Dann ging es nach dem Gespraech und natuerlich der kleinen Spende um 8 weiter. Nochmal 16hm. Das war dann schon nicht mehr so witzig. Immer noch toll, aber meine Fuesse haben mich die letzten 10km fast umgebracht. Am fruehen Nachmittag sind wir dann endlich am Inle Lake angekommen. Nach dem Mittagessen alle aufs Boot und einmal (in mehr als 1h) ueber den See. Der erste Eindruck bestaetigt alles, was ich vorher darueber gelesen habe. Es ist wirklich beeindruckend, wie die Menschen am Wasser in ihren Holzhuetten auf Stelzen leben. Und nix mit Auto, alles per Boot erledigen. Das Guesthouse, was ich ausgesucht hatte, war wirklich ein Schatz. Leider sind wir nicht als Gruppe zusammen geblieben (der Ort war nicht gross und wir haben uns schon zum Abendessen wiedergetroffen). Dafuer gleich weiter Anschluss zu zwei netten Franken gefunden (@ Kristina: werden wir dann in Nuernberg zum Gluehwein treffen, wenn das Treffen denn stattfindet). Und einen Franzosen aus der 2. Hiking-Gruppe. Zu 5. haben wir auch gleich die Bootstour fuer den naechsten Tag klar gemacht. Also wieder um 6 raus, um ja auch rechtzeitig auf dem Markt zu sein. Einmal quer ueber den See, der so frueh und im Nebel noch beeindruckender war. Dann Markt und den restlichen Tag zu kleinen Werkstaetten gegondelt, wo man den Zigarettendrehern zuschauen konnte, oder dem Schmied, den Weberfrauen, den Toepfern .... und natuerlich immer was kaufen sollte. War ein bissi nervig, aber OK. Der Sonnenuntergang auf der Rueckfahrt ueber dem See hat fuer alles entschaedigt. Am letzten Tag am See bis Mittag gegammelt und erzaehlt und am Nachmittag ging es zurueck nach Yangon. Nach den 9 Tagen in Rest-Myanmar ein echter Schock, wieder in einer Grossstadt zu sein, vor allem, da es echt keine schoene Stadt ist. Schon 1 Abend da hat gereicht und man hatte nur das Beduerfniss, wieder weg zu fahren.

Resumee. Das einzige, was mich wirklich gestoert hat, sind die Preise. Es ist schon recht teuer. Vor allem Fluege und Taxi. Mit Bus alles viel guenstiger, aber aufgrund der Infrastruktur und dem Zustand der Strassen nicht wirklich was, was in unseren Zeitplan gepasst hat. Die Menschen sind super freundlich und sehr hilfsbereit. Die Besitzerin des Guesthouses am Inle Lake hat uns viele kleine Geschenke gemacht und war einfach so happy, das wir da waren. Ein klasse Reiseland, ohne viele Touristen. Witzigerweise trifft man immer wieder auf die selben Leute. Schon in Yangon sind wir am 2. Tag an verschiedenen Ecken auf alle getroffen, die am Tag vorher mit uns im Bus zum Guesthouse sassen oder wir am Abend dort kennengelernt hatten. Was zu vielen netten kurzen und laengeren Unterhaltungen mit Menschen aus aller Welt gefuehrt hat. Trotz das die Leute in Myanmar unterdruckt werden und sehr arm sind, waren doch alle sehr froehlich (zumindestens hatte man den Eindruck) oder haben sich nix anmerken lassen. Morgen sind Wahlen. Ich bin ja mal gespannt, wie das ausgehen wird. Auf dem Weg zum Flughafen vor 2 Tagen sind uns schon einige Polizeilastwagen entgegen gekommen, voll besetzt mit Polizisten, alle die MG im Anschlag. Da wird es einem schon mulmig. Der Fahrer hat uns zugefluestert, dass sie wegen den Wahlen kommen... Schlussendlich war es eine super Idee, nach Myanmar zu reisen und kann es jedem nur weiterempfehlen (solange das Land noch so Touristenfrei ist).

So, ich hoffe ich habe nichts vergessen. Ich habe viel tolle Bilder. Internet in Kambodscha ist leider auch sehr langsam, aber ich versuche gleich mal, ein paar hochzuladen. Daumen druecken!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hi, new to the site, thanks.

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