28. Mai - 31. Mai 2012

Hallo ihr Lieben!

Endlich in Nepal angekommen gibt es auch wieder Facebook und Blogger. Das heisst ich kann endlich das erste Mal selber bloggen. Danke an meine Familie fuer die Unterstuetzung bisher. 

Mal schauen, ob ich noch alles zusammen bekomme, was die letzten Tage seit Shigatse passiert ist. Wir waren tatsaechlich in einem Club. Ein aussergewoehnliches und sehr lustiges Ereigniss. Im Endeffekt waren wir zu Fuenft. Der Fahrer, sein Kumpel, der Guide, Martin und ich. Wir sind in den ersten Club. Schon mal gaaanz anders, als in Europa. Eine einsame Gestalt sass auf einer Buehne und sang Herzschmerzlieder in Chinesisch. Wer das kennt weiss, dass es furchtbar klingt. Und der riesen Club war leer. Also weiter zum naechsten (Shigatse ist nicht sooo sehr gross). Da bot sich ein gleiches Bild. Also wieder ab, zurueck zum ersten Club. Der traurige Saenger wurde von einer Brigade von Entertainern abgeloest, die alle zusammen oder Einzeln die Abendunterhaltung gestaltet haben. Also entweder Solo, auf Playback singend oder gemeinsam als Tuppe, eine Art Volkstanz auffuehrend (tibetisch oder indisch). Sehr interessant, obwohl die Musik nicht ganz unser war. Das Trinkzeremonial war die naechste Ueberraschung. Getrunken wurde den ganzen Abend Lhasa Bier. Einer bestellt die erste Runde (15 Buechsen) und jeder bekommt ein relativ grosses Shot-Glas, wo die uebereifrige Bedienung sofort und nach jedem Nippen nachgeschenkt hat. Das Ziel war aber schon, das Glas Bier gleich auszutrinken. Dazu wurde jedes Mal angestossen. Mit allen. Also nix mit gemuetlichem Trinken. Und das auf ca. 3800m. Martin wurde an dem Abend arg rangenommen, mit mehreren Heiratsantraegen, persoenlichem Stalker, und grossem Auftritt mit a) einem Transvestiten und b) auf der Buehne um den Kampf nach noch mehr Bier. Leider nicht gewonnen. Aber ueber den Abend oder die Nacht verteilt ca. 50 Buechsen Bier zu mehr oder weniger 5t getrunken. Man man man, waren wir betrunken. Aber den Spass war es wert.

Am naechsten Tag gleich voellig verschlafen, bis das boese Telefon uns geweckt hat. Der Guide wollte wissen, ob wir abfahrbereit sind, wir lagen aber noch im Schlummer. Passiert.... 
Dafuer haben wir die 100ste Monestery gekippt an dem Tag. Und uns sind ueber den Tag verteilt unsere neuen dt.Freunde an mehreren Orten ueber den Weg gelaufen und wir haben uns gleich zum Dinner verabredet. Der Ort Shegar war glueckerlicherweise nicht sehr gross, daher haben wir die beiden auch gleich beim ersten Anlauf gefunden. Shegar ist nicht weiter erwaehnenswert, die Fahrt war eine Qual, alle waren muede (mir ist erst zum Schluss der lustigen Trinkrunde mit dem Fahrer aufgefallen, dass ER am meisten gekippt hat und den ganzen naechsten Tag fahren musste - war mir in dem Moment aber auch egal, war ja lustig). Nach einem netten Abendessen im Hotel unserer Freunde sind wir noch in unsere Absteige, da gab es ein kleines tibetisches Restaurant und haben wieder ein Lhasa Bier getrunken. War gemuetlich, haben uns gut unterhalten, Bier lief leider nicht. Zumindest bei mir. Und dazu dann noch schlecht geschlafen.

Am naechsten Tag war es endlich soweit - auf zum Mt. Everest. Auf dem ersten Pass, wo wir einen Blick auf hoechsten Berg der Welt erhaschen konnten, war alles super beeindruckend und toll. Ich muss dazu sagen, dass wir auch ausserordentliches Glueck mit dem Wetter hatten, es gab keine Wolken und strahlend blauen Himmel. Laut Sonam ein Gluecksmoment. Der auch anhielt bis zum naechsten Tag. Je naeher wir allerdings dem Everst kamen, umso groesser war die Enttaeuschung. Der Berg scheint gar nicht so hoch, da wir ja bereits schon auf 5200m waren. Die Hoehe hat uns durch die Abhaertung am Namtso Lake nichts weiter angehabt. Das Atmen viel teilweise ein wenig schwer, das war es aber schon. Durften auch an dem Abend zur Abwechslung mal kein Bier trinken. Geschlafen wurde auf halber Hoehe zwischen der Rongbuk Monestery (haben wir uns geschenkt, jedoch das hoechste Kloster weltweit) und dem ersten Everest Base Camp (EBC) in einer Art Zeltstadt. Klo gab es wie ueblich nur 2 oeffentliche, die bis oben in vollgesch... waren. LECKER! Habe in meinem Buch "100 Things you shouldn't do in you live" gelesen, dass man den Mt Everest nicht besteigen muss. Darin wurde die Umgebung als hoechste Muellhalde der Welt beschrieben. Leider muss ich dem nach ersten Eindruecken zustimmen. Ueberall Muell, Abfall und diverse Ausscheidungen. Nicht so toll, in der sonst sehr beeindruckenden Umgebung. Die ca. 5km von der Unterkunft zur Aussichtsplattform des EBC sind wir zu Fuss gelaufen. OMG! Martin ist vornweg gesprintet und ich bin hinterher gehechelt. Mitten in der Anstrengund schien selbst der Halbmarthon ein Klacks. Ich hab kaum Luft bekommen und war ausserordentlich schwach auf den Beinen. Aber letztendlich haben wir es geschafft und uns an der ganzen Herrlichkeit des Mt Everest erfreuen koennen (obwohl er immer noch nicht so hoch erschien). Dafuer hat sich meine Investition in eine dicke Jacke, eine neue Sonnenbrille und Julias Wanderschuhe gelohnt. Warm eingepackt haben wir den restlichen Tag im Zeltcamp mit lesen, Karten spielen und reden verbracht. Sonam und Samdu sowie der Zeltaelteste Opi haben mit bei uns geschlafen. Es gab Couches an allen vier Reandern des viereckigen grossen Zeltes, aussgelegt mit Teppichen, in der Mitte ein Ofen, der, wenn an, mit Yak-fladen und Pallets geheizt wird und warm haelt, wenn aus, war es sehr froestelig (um es milde auszudruecken). Sogar der benachbarte Fluss ist stellenweise eingefrohren (Sommerurlaub laesst gruessen). Viele dicke, schwere und warme Decken haben die Nacht ein wenig erwaermt. Martin hat lt. eigener Aussage gut geschlafen, ich nur bedingt. Aber ich hatte Spass!

Tagsdrauf sind wir weiter ueber Stock und Stein nach Zhangmu gefahren. Was fuer ein Loch! Ist die letzte Stadt vor der Grenze zu Nepal, alles voller Menschen, die Stadt ist am Berg und wird als Wetter-Klo von Tibet bezeichnet. Zum Beweis hat es auch die meiste Zeit geregnet. Unsere dt. Freunde haben wir leider nicht mehr getroffen, dafuer haben wir uns schon an dem Tag mit 3 Hongkongnesen zusammen getan, denen wir im Laufe der Zeit in Tibet auch immer wieder ueber den Weg gelaufen sind. Den letzten Abend wollten wir eigentlich mit unseren beiden Harries im Club verbringen, aber der Fahrer hat sich mit 2 Bier auf sein Zimmer verzogen und Sonam war auch irgendwie nicht so recht in Stimmung. Unserem super Hotel (Zimmer mit Fenster und Ausblick auf unser Klo/Bad - auch noch nie gesehen) gegenueber befand sich ein  Club. Die Beschallung war derartig laut, dass wir uns einfach auf die Dachterasse unseres Hotel mit ein paar Bier setzen mussten und so unsere eigene Party hatten. Inklusive Dauerregen. 
Die Nacht war die Hoelle, da der Club bis 4 alles beschallt hat. Daher war nicht viel mit Schlafen. Aber war ein spassiger Abend.

Fruehstueck wurde uns von 2 Mafiosis gredenzt, war aber nicht weiter erwaehnenswert. Dafuer hatte es aufgehoert zu regnen. Mit allen anderen Auslaendern, die die Nacht in Zhangmu verbracht hatten, haben wir uns dann an der Grenze zu Nepal angestellt. Was fuer ein Durcheinander. 3h hat der ganze Prozess gedauert. Sehr nervtoetend! Mit unsereren Hongkong-Freunden haben wir uns ein Taxi nach Kathmandu geteilt. Der Weg war sehr beeindruckend,da gaaaaaanz anders als Tibet. Alles wieder gruen und schwuel-warm. Die Strassen sind die Hoelle, haben fuer die 100km ca 4h gebraucht, inklusive abgestuerztem Bus und Leichen am Strassenrand. 

Die Nepalesen sind eher indisch angehaucht, sehr bunt gekleidet und bisher aeusserst freundlich. Aber dennoch werde ich die schoene Zeit in Tibet missen, wo ich mir keine Sorgen um Hotels, Essen usw. machen musste. Jetzt heisst es wieder selber mitdenken und planen. Einen direkten Plan gibt es noch nicht. Den restlichen Tag heute haben wir bei Bier auf der Dachterasse unseres Hostels verbracht, da sehr KO und Zeitunterschied von mehr als 2h zurueck macht auch zu schaffen. Leider muessen wir an dieser Stelle abbrechen. Das I-Cafe schliesst. Werde eine kleine Zusamenfassung ueber Tibet und unsere Zeit in Nepal in Kuerze berichten.

Namaste!

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