und weiter gehts...

24.-25. Mai 2012

Gestern sind wir an den Nam-tso ("heavenly lake") See gefahren, ca.
240km nordwestlich von Lhasa. Laut LP ist er der zweitgroesste
Salzwassersee Chinas, der groesste heilige See Tibets und einer der
hoechst gelegenen Seen der Welt auf einer Hoehe von 4.718m ueber
Seelevel. Wir sind ca. 5h hin gefahren, durch das Hochplateau, wo wir
erstmals die grossen Yak-Herden bewundern konnten und sogar einige
Normaden-Zelte gesehen haben. Auf dem Weg haben wir unseren ersten
Pass auf einer Hoehe von 5.180m ueberquert. Leider mussen wir die
Aussicht mit vielen nervigen Chinesen teilen. Aber impossant war es
trotztem. Vom Pass aus hatte man schon einen ersten Blick auf den See,
welcher wirklich beeindruckend gross ist (70km lang, 30km breit). Im
Hintergrund konnte man die Tangula Bergkette bewundern, mit Bergen um
die 7.000m Hoehe. Das Wetter hat auch gepasst, obwohl es gerade am
Abend sehr windig und um einiges Kaelter war. Gerade in der Nacht
haben wir tuechtig gefrohren. Aber gut das es Heizdecken gab :).
Ausser Spaziergaengen um den See gibt es auch nicht weiter viel zu
tun. Wir waren ja auch schon um 14 Uhr da. Also erstmal das
"Hotelzimmer" bezogen. Die Stadt in der wir genaechtigt haben war
eigentlich nicht mehr als eine Ansammlung von Containern. Also haben
wir im Container uebernachtet. Ohne Bad. Denn es gab im ganzen Dorf
keine Baeder. Waren ja nur Containerparzellen. Die am Tag sauwarm und
in der Nacht klirrend kalt waren. Und man hat auch den Chinesen am
anderen Ende des Ganges pupsen hoeren. Aber es gab ja ein super
Dorfgemeinschafts-oeffentliches-Pissrinnen-Klo, wo jeder zuschauen
konnte, dem grad danach war. Wenn er den Geruch ausgehalten hat. Da
waren wir grad 1x. Ansonsten heisst es aufpassen, wo man hin tritt,
denn alle erledigen ihre Geschaefte da, wo sie grad keiner sieht. Wir
in der Nacht dann auch. Das dumme ist nur, dass man gerade auf der
Hoehe viel trinken sollte, was sich auf das Toilettenverhalten negativ
auswirkt und man staendig damit beschaeftigt ist, eine unbeobachtete
Ecke zu suchen. Man man, das war sehr nervig und laestig!
Also sind wir nach dem Einchecken gleich frisch und munter los, an den
See, wo wir auf unseren Guide und Fahrer getroffen sind. Zu viert sind
wir die Kora um den Berg gelaufen. Leider hat im Laufe des wirklich
netten Spazierganges die Hoehenkrankheit auch bei uns zugeschlagen.
Haette mich ja gewundert, wenn wir drumrum gekommen waeren. Erst wurde
mir immer schwindliger, dann kamen die Kopfschmerzen. Hoelle!!!!! Von
allen Seiten haemmerte und droehnte es durch unsere Koepfe. Also immer
mehr trinken, immer oefter aufs nicht vorhandene Klo. Die Runde haben
wir gegen 5 beendet und erstmal ein kleines Nickerchen eingelegt, was
noch iO war. Danach sind wir mit Kopf auf den Berg gestiegen. Wow, was
fuer eine Erfahrung. Beine schmerzten nach 10 Schritten, nach 15
Schritten war die Luft aus und wir standen japsend da und mussten
zwangspausieren. Hat also alles gedauert. Aber die Aussicht hat uns
entlohnt und wir hatten trotz aller Umstaende sehr viel Spass. Nur das
wir ein wenig falsch angezogen waren. Es wehte ein richtig kalter
Wind, der uns bald wieder runter trieb, da wir ziemlich durchgefrohren
waren. Aber wir haben die Zeit rumgebracht, 1000 tolle Bilder gemacht,
die ich hoffentlich bald hochladen kann, und sind nach einem
klaeglichen Abendessen zu Bett. Bibbernd und zitternd vor Kaelte. Aber
als die Heizdecke dann erstmal lief.... ein Traum. Mir tat der Kopf
jedoch immer noch hoellisch weh, weswegen ich ewig nicht einschlafen
konnte und ich musste aller gefuehlten 3h raus. Hab ich meine Blase
gehasst! Und das alles waere ja auch nur maessig schlimm gewesen,
waeren da nicht die 100 wilden Hunde gewesen, die die ganze Nacht
direkt neben uns gerauft um laut umhergebellt haetten. Da bekommt man
vor jedem naechtlichen Ausflug Respekt.
Aber auch irgendwann war diese Nacht zuende. Gott sei Dank! Immer noch
mit Kopfschmerzen haben wir Fruehstueck ausfallen lassen und sind ein
wenig frueher wieder abgereist. Diesmal hat der Fahrer Gas gegeben,
weswegen wir auch nur 4h gebraucht haben. Das erstaunliche daran ist,
dass hier Tempolimit 60 ist. Das wird so kontrolliert, dass man sich
immer nach gewissen Abstaenden an kleinen Polizeistationen melden
muss, die die Zeit messen. Aber heute haben wir gelernt, dass man auch
ein wenig schwindeln kann. Mich hats nicht gestoert. Ich war super
froh, endlich wieder in Lhasa zu sein, in dem klasse Hotel, mit Bad,
Waschbecken (ein Traum) und Dusche (wie im Himmel!). Haben auch nichts
weiter gemacht, als rumgegammelt. Ich habe mein 2. Buch angefangen, in
der Sonne gesessen, lange geduscht und gut gegessen. Gerade sind wir
noch ein wenig durch die Stadt geschlendert und gleich gehts ins Bett,
Schlaf nachholen. Morgen gehts dann los auf Tour. Erster Stop auf dem
Weg zum Mt Everest in Gyantse. Wieder ein paar Kloester besuchen und
so. Ich werde berichten. Danke nochmal an meinen Vati fuers bloggen!
BB!

26.-27. Mai 2012

Ein sonniges Hallo aus Shigatse! Die letzten zwei Tage waren sehr
entspannt. Viel gesehen, aber das meiste aus dem Auto. Und natuerlich
die ueblichen Kloester. Damit wir unser buddhistisches Wissen weiter
festigen koennen. Die 250km Fahrt nach Gyantse gestern war sehr
entspannt. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend schoen. An
Paessen und Gletschern vorbei durch Hochebenen, kleine Stadtchen und
Doerfer, vorbei am wunderschoenen von Bergen umrahmten Yamdrock See,
auf Serpentinenstrassen hoch und runter. Die Faehrt dauerte ungefaehr
6h. Dann gab ein es kleines Nickerchen und der Besuch im Kloster. Am
Abend essen und lesen. Nichts spaektakulaeres also. Heute ging es
frueh raus, die 90 km nach Shigatse, Tibets zweitgroesste Stadt. Viele
Ecken erinnern ein wenig an Lhasa, aber es ist schon kleiner hier. Im
Shigatse gibt es natuerlich wieder ein grosses Kloster (auf dem Weg
hierher haben wir bereits auf einen weiteren Besuch verzichtet,
langsam reicht es naemlich). Aber die Tashilhunpo Monastery war schon
schoen. Wie eine kleine Stadt. Das Kloster wurde 1447 vom 1. DL
gegruendet und ist seit Zeiten des 5. DL der Sitz des Panchen Lama,
welcher in der Rangfolge dem DL folgt. Ziemlich verwirrend alles und
heutzutage sehr politisiert. Wer Interesse hat, sollte sich die
Geschichte mal durchlesen. Gerade hier zeigt sich die Unterdrueckung
des tibetischen Volkes und der Religion sehr deutlich. Ansonsten gibt
es die ueblichen Buddhas und Gruefte der Panchen Lamas. Nach einem
kleinen Schwaetzchen mit den beiden Deutschen, die wir seit Lhasa
ueberall wiedertreffen (ist fast wie in Myanmar, man trifft nach einer
Weile immer auf die selben Leute) haben wir eben 2h Pool mit unserem
Guide und den Einheimischen auf der Strasse gespielt. Waren alle
besser als wir :).
Heute Abend wollen wir dann auch endlich mal in einen Club. Unser
Guide drueckt sich seit Lhasa drum herum, uns mal mitzunehmen. Hat es
aber fuer heute versprochen. Ich bleibe skeptisch und werde berichten.
Morgen gibt es wieder eine groessere Tour im Auto auf dem Weg zum
Everest, welchen wir in 2 Tagen erreichen sollten. Auf dem Weg gibt es
bestimmt auch wieder ein Kloster. Mal sehen, ob wir uns das noch geben
wollen. Es koennte sein, dass ich mich erst in 4 Tagen aus Nepal
wieder melden kann. Weiss nicht, wie es mit Internet auf dem
restlichen Weg durch Tibet ausschaut. Also bitte keine Sorgen machen!

LG!

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