Meine Lieben!
Frohe Weihnachten aus der Ferne! Ich glaube ich habe noch nie an einem Weihnachtstag so geschwitzt, wie heute. Das ging mir heute auch schon öfter durch den Kopf. Aber wir wollten es ja so. Natürlich kam dann auch wieder alles anders, als geplant. Eigentlich wollte ich ja heute zu einem der beiden großen Tempelkomplexe. Dann sind wir zuerst nicht pünktlich aus dem Bett gekommen. Anscheinend steckt die Reise doch noch in den Knochen und keiner hat zum Weckerklingeln die Augen aufbekommen. Also ging der Tag doch später als geplant los. Zum Frühstück waren wir die Letzten, haben uns danach aber gleich ins Getümmel der Stadt gestürzt. Weil wir zu geizig waren und den Reiseservice der Agentur im Hotel unterbieten wollten (vielleicht finden wir ja noch ein besseres Angebot in einem Tourservice in der Stadt), sind wir zunächst zu Fuß zum Sultanspalast gelaufen. Leider haben wir auch die Entfernungen ganz schön unterschätzt. Was auf der Karte wie ein Spaziergang um die Ecke aussah, war in Wirklichkeit doch ein mehrerer Kilometer langer Marsch. Und das ist nicht so lustig, wie es sich vielleicht anhört, da die Straßen voller Tuktuks, Mofas, Autos und sonstiger Gefährte sind und einem der Dreck immer nur ins Gesicht geblasen wird. Dazu war es knalle heiß. Bewaffnet mit unserer Karte haben wir also versucht, den Sultanspalast zu finden. War auch nicht einfach. Irgendwie gab es nämlich doch viel mehr Strassen, als eingezeichnet waren und ich hatte das Gefühl, wir sind ständig im Kreis gelaufen sind. An einem Punkt dachte ich, dass wir endlich da wären (wir hatten leider auch keine Vorstellung, wie der Palast genau ausschaut und nach was wir suchen müssen). Vor dem vermeintlichen Eingang wurden wir von einem Herren abgefangen, der behauptete, dass es gerade nicht rein geht und wir ihm folgen sollen (oder so, das hat Thomas geklärt ... ich bin bei sowas ja eher skeptisch). Dem Typen sind wir weitere 10min hinterher gewackelt und in einer Marionettenmanufaktur gelandet. Da hat uns ein anderer mit großen philosophischen Reden beglückt und uns erklärt, wie die traditionellen Marionetten für das Puppentheater hergestellt werden und was sie bedeuten etc. War ansich ganz lustig. Sie haben auch nicht versucht, uns Geld aus der Tasche zu ziehen, worüber ich schon sehr dankbar war. Nach 15min ging es weiter mit unserer Suche. Irgendwann standen wir vor einem Eingang und dachten uns, dass es das sein muss. Geld gezahlt, rein und total enttäuscht 15min später wieder raus. Was gab es zu sehen? Ein paar alte Kutschen und eine Ausstellung von Kleidern und einen Versammlungssaal. Also wenn es das war, lohnt es sich überhaupt nicht. Da war nix mit beeindruckender Architektur oder Sonstigem. Danach war es aber auch schon zu spät, noch irgendwie weiter zu suchen, da der Palast um 2 Uhr am Nachmittag schließt. Aber macht ja nix, wir wurden nämlich gleich wieder angelabert und der nächste Herr hat uns in ein Tuktuk gesetzt, dass uns zum Batik-Kunstinstitut gebracht hat, wo wir gesehen haben, wie die Batikkunst hergestellt wird und natürlich hat uns der aufdringliche "Lehrer" versucht ein Gemälde aufzuschwatzen und dabei wollte er uns auch noch tüchtig über den Tisch ziehen. Das haben wir dann sein lassen. Da ist er natürlich böse geworden... passiert. Nach langer Orientierungslosigkeit und Suche eines Tuktuks, was uns zurück zum Hotel bringen sollte, waren wir um 3 Uhr wieder hier. Der erste Gang war direkt in den Pool und die Dusche, den Dreck der Stadt abwaschen und erfrischen. Der zweite Gang dann eine 60minütige Ganzkörpermassage bei entspannter Chilloutmusik. Die Massage-Ladies haben uns bereits lächelnd empfangen und wir haben uns herrlich verwöhnen lassen. Was haben wir an diesem Tag gelernt? Keine Alternative zum Hotelreisebüro, Taxi auf eigene Faust auch nicht günstiger und anscheinend brauchen wir den Druck eines festen Termins, um überhaupt pünktlich los zu kommen. Von daher haben wir für morgen jetzt die hardcore Tour im Hotel gebucht: ein Auto holt uns um 8 Uhr früh ab und dann gibt es 8h Tempelausflug. Kostet zwar viel, aber deswegen sind wir ja eigentlich hier.
Nach der Erfrischung im Pool und einem kleinen Nickerchen haben wir uns in Schale geworfen und waren im Hotelrestaurant essen. Super lecker, daher haben wir auch noch nix anderes probiert. Dazu ist dann Zeit auf Bali. Dazu gab es im Hintergrund einen bizarren akkustischen Mix von "White Christmas", mehreren jaulenden Muzzins, französischen Kindern, die hinter uns geplappert haben und quakenden Fröschen. Und dann ging es flott weiter Ramayana Ballet (lt. Wikipedia "... Ramayana Ballet show that combines dance and drama without dialogue. The performance combines traditional Javanese dance, drama, and music."). War schon interessant. Für alle Interessierten habe ich ein wenig gefilmt. Jetzt sind wir zurück im Hotel und lassen den Heiligen Abend bei einem Cocktail und dem Telefonat mit der Familie ausklingen. In diesem Sinne wünschen wir allen heute einen wunderschönen Weihnachtstag! Bitte schaut die Drei Haselnüsse mindestens 4x für mich mit!
Frohe Weihnachten!
Maxi & Thomas
Frohe Weihnachten!
Maxi & Thomas
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